Mitarbeitergespräch: wie du als Führungskraft unangenehme Nachrichten überbringst

Ach ist das schön, wenn es im Alltag rund läuft. Dann macht Führung richtig Spass.
Was aber, wenn du deinem Mitarbeiter etwas Unangenehmes mitteilen musst z.B. einen Beförderungsstop, eine ausbleibende Gehaltserhöhung oder eine Kündigung?
Das sind diejenigen Gespräche, auf die fast niemand Lust hat. Also ich kenne da niemanden, der sich um solche Gespräche reisst.

Deswegen möchte ich dir heute 5 wichtige Punkte nennen, die es dir beim Überbringen von unangenehmen Nachrichten etwas einfacher machen und dir dabei helfen gewisse Stolpersteine zu vermeiden.

Findest du die 5 Punkte nützlich? Ich freue mich auf deinen Kommentar.

Herzliche Grüsse. Alexander

Shownotes

Führungsseminar für Firmen in D und CH: “Mitarbeitergespräche richtig führen”

 

Transkript dieser Folge

Hallo und herzlich willkommen, mein Name ist Alexander Benedix von fit.for.leadership. und du hörst die inzwischen 7. Folge von „Führung kann so einfach sein!“

Ich hoffe, es geht dir gut. Ich hoffe, dass dein Führungsalltag momentan nicht allzu stressig ist. Ich habe mich in den letzten 2, 3 Wochen neben meinen Seminaren und Coachings intensiv mit meinem geplanten YouTube Kanal beschäftigt. Du hörst schon: geplant! Ich bin ehrlich gesagt auch etwas hinter meinem Zeitplan zurück. Das heisst, ich muss da ein bisschen Gas geben. Was ich schon verraten kann ist: er wird auch „Führung kann so einfach sein“ heissen.

Kommen wir aber schnell auch zum heutigen Thema. Das heutige Thema lautet: Wie du in Mitarbeitergesprächen unangenehme Nachrichten überbringst.

Wie macht man das, was gehört dazu, wenn ich in einem Gespräch einem Mitarbeiter etwas Unangenehmes sagen muss? Das ist glaube ich eine der meistgestellten Fragen die ich höre und deswegen habe ich dieses Thema auch in meinem Podcast aufgenommen. Ich habe mir für die Podcastfolge insgesamt 5 Punkte rausgepickt aus meiner Liste. Es gibt natürlich noch mehr Punkte, die würdest du in meiner Führungsausbildung natürlich genauer kennenlernen.

Aber ich verrate dir heute die 5 wichtigsten Punkte, mit denen du glaube ich auch den meisten Nutzen rausziehst für das Führen von diesen unangenehmen Gesprächen. Und Jetzt habe ich gerade unbewusst auch schon was Wichtiges gesagt: es ist ja eigentlich „unangenehme Nachrichten“ überbringen, die für mein Gegenüber, die für den Mitarbeitenden unangenehm sind. Aber, diese Gespräche oder schon der Gedanke daran, dass ich als Führungskraft dieses Gespräch führen muss, macht es auch mir unangenehm. Es ist ein unangenehmes Gefühl, es verursacht den meisten Führungskräften so ein Grummeln im Magen und niemand will die wirklich gerne führen. Aber was kannst du machen, was solltest du beachten? Und da sind es wie gesagt 5 Punkte. Ich möchte diese 5 Punkte auch chronologisch abarbeiten, das heisst von dem Gesprächsbeginn bis zum Ende.

Kommen wir zum Punkt Nr. 1 und der beginnt vor dem eigentlichen Gespräch. Es ist nämlich die Gesprächsvorbereitung.

Klingt plausibel, klingt ganz simpel, aber wenn du dich mal fragst, vielleicht auch selbstkritisch: bereitest du dich auf Gespräche vor und in welcher Form?
Bereitest du dich auch auf die wichtigen Gespräche vor? Das kannst du nur selbst beantworten. Ich merke immer wieder, dass es viele Führungskräfte eben nicht machen. Und das ist erstaunlich. Diese Vorbereitung dauert aus meiner Sicht oft nur 5 – 10 Minuten, es geht nämlich für mich um die Kernpunkte: Was ist eigentlich die Kernbotschaft in diesem Gespräch die ich überbringen will? Was ist die Nachricht, die Botschaft, die bei meinem Gegenüber ankommen soll – mit der mein Gegenüber ganz glasklar aus diesem Gespräch rausgehen soll? Da darf es gar keine Missverständnisse geben. Und deswegen: umso klarer ich bin, umso klarer mir das ist in diesem Gespräch, umso klarer geht auch mein Gegenüber aus dem Gespräch raus und nimmt meine Botschaft mit. Das ist das eine, also was ist die Kernbotschaft, die ich meinem Mitarbeiter da überbringen möchte?

Das andere, und auch das sollte dir schon vorab klarwerden, ist die Frage: Was sind die nächsten konkreten Schritte? Mit was geht es denn nach diesem Gespräch weiter?

Das solltest du in der Lage sein deinem Mitarbeitenden mitzuteilen. Darauf hat er auch ein Anrecht, Antwort auf die Frage: wie geht es jetzt weiter. Also, beantworte dir selbst diese 2 Fragen auf jeden Fall, dann bist du schon recht gut vorbereitet auf das Gespräch.

Punkt Nr. 2 ist der Einstieg in das Gespräch. Und da gilt „kein Smalltalk“.

Um Gottes willen, kein Smalltalk, wenn es darum geht unangenehme Nachrichten zu überbringen. Und das ist die Ausnahme von der Regel. Jeder Trainer, jeder Personaler wird dir erzählen, in einem Mitarbeitergespräch Smalltalk zu Beginn, um eine angenehme Atmosphäre herzustellen. Aber beim Überbringen von unangenehmen Nachrichten geht das genau nicht! Stell dir vor du würdest sagen als Smalltalk: „Hallo Andreas, wie war es denn, das Wochenende mit deiner Familie? Ah, ihr wart Baden am See, war sicherlich cool. Ah, übrigens, ich muss dir leider kündigen“. Boah, du merkst es, oder? Also, Smalltalk bei so einem Gespräch geht gar nicht.

Und damit sind wir dann auch schon bei Punkt Nr. 3: Komm schnell zur Sache

Es gibt das so eine Regel, die heisst: 5 Sätze bis die Katze aus dem Sack ist. Konkret könnten diese 5 Sätze wie folgt lauten: Nach der Begrüssung „Hallo Andreas“ könnte es weitergehen mit: „Wie du ja weisst, sind in unserem Unternehmen massive Sparmassnahmen nötig geworden. Es kommt infolgedessen zu einer Restrukturierung auch in unserem Bereich. Konkret werden auch hier in der Abteilung zwei Stellen abgebaut. Eine dieser Stellen betrifft dich. Andreas, hiermit kündige ich dir fristgerecht zum 30. September“.

Hast du mitgezählt? Es waren 5 Sätze. Kleine Anmerkung: Wenn diese 5 Sätze vorbei sind, wenn diese Katze aus dem Sack ist, dann kannst du natürlich noch ein zwei Sätze des Bedauerns sprechen, wenn es denn so ist. Viele Führungskräfte fragen dann immer: Darf ich dann gar nichts mehr sagen? Klar darfst du noch was sagen. Wenn du es bedauerst und es dir persönlich leidtut, dann sagst du das kurz.

Danach kommen wir aber auch schon zum Punkt 4. Mach dann deutlich, dass die Entscheidung gefallen ist.

Mach deutlich, dass die Entscheidung steht und dass es daran nichts mehr zu rütteln gibt und dass diese Entscheidung mit anderen Personen, mit anderen Stellen im Unternehmen, sei es der nächsthöhere Vorgesetzte, sei es HR, dass es mit denen abgestimmt ist. Und da darf es gar keine Zweifel geben für dein Gegenüber, für deinen Mitarbeitenden, nicht dass da irgendeine Hoffnung entsteht, er könnte da noch was ändern.

Und damit sind wir schon beim 5. und letzten Punkt. Mach bitte keine Versprechungen oder schüre irgendwelche Hoffnungen bei deinem Gegenüber!

Der Druck ist so gross für dich als Führungskraft, du möchtest vielleicht noch etwas Positives sagen. Widerstehe der Verlockung da vielleicht so was zu sagen wie: „Ich sehe mal was sich machen lässt“. Oder: „Ich werde ein gutes Wort für Sie einlegen“. Das mag von dir nett gemeint sein, kann dich aber in Teufels Küche bringen. Sowohl bei deinem Gegenüber, der wirklich dann starke Hoffnungen reinsetzt, der nimmt das für bare Münze. Der hört auch nur: ah, da geht noch was. Meine Führungskraft setzt sich für mich ein, dass es vielleicht doch nicht zum Schlimmsten kommt. Und wenn es dann nicht klappt, ja dann stehst du blöd da! Nicht nur bei deinem Gegenüber. Falls er das Unternehmen verlässt könntest du ja noch sagen: „ja den sehe ich eh nicht wieder“. Aber so etwas spricht sich natürlich auch rum. Deswegen, am besten, Klappe halten, gar nichts in der Art sagen, keine Versprechungen, keine Hoffnungen!

Ja, das waren sie, die 5 Punkte. Unangenehme Nachrichten in einem unangenehmen Gespräch für dich als Führungskraft. Ich möchte noch mal ganz kurz zusammenfassen und wiederholen:

Nummer 1: Bereite das Gespräch vor, mache dir klar: was ist die Kernbotschaft, was soll beim Gegenüber ankommen, was sind nach dem Gespräch die nächsten konkreten Schritte?

Nummer 2:  Kein netter Smalltalk zu Beginn. Das ist bei diesem Gespräch nicht angemessen!

Nummer 3: Denk an die Faustregel: 5 Sätze bis die Katze aus dem Sack ist. Kein Herumeiern, sondern straight on auf den Punkt kommen.

Nummer 4: Keine Missverständnisse. Deutlich machen, dass die Entscheidung steht und mit anderen abgestimmt ist.

Und Nummer 5: Bitte zum Ende keine Versprechungen, keine Hoffnungen schüren!

Mit diesen Punkten solltest du gut aufgestellt sein für dein nächstes Gespräch, indem du deinem Mitarbeiter unangenehme Nachrichten überbringen musst.

Ich drücke dir jetzt die Daumen für dein nächstes Gespräch. Wenn du Fragen hast, dann würde ich mich freuen, wenn du auf mich zukommst. Du kannst mich ja per Facebook, per E-Mail – was auch immer – anschreiben, benachrichtigen und ich gebe dir gerne noch den einen oder anderen Tipp zusätzlich. Oder wir sehen uns bei der Führungsausbildung.

Wenn dir diese Folge gefallen hat, dann freu ich mich natürlich auch über eine positive Bewertung bei iTunes.
Ganz herzlichen Dank, wir sehen uns unten, dein Alexander.

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